Julia Müller
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Vor der Westküste Afrikas entdeckt der Kapitän der Argus am 18. Juli 1816 ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen … Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt.
Diese historisch belegte Geschichte, eine der größten Katastrophen der Seefahrt, bildet die Folie für Franzobels Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Was bedeutet Moral, was Zivilisation in einer extremen Situation, in der es nur noch um das bloße Überleben geht?
»Franzobels Roman erzählt in großen Bildern, mit sagenhafter Konsequenz, wie ein Schiff, das sich ›Medusa‹ nennt, in Wahrheit aber ›unsere Gesellschaft‹ heißt, seinem Untergang in Dekadenz und Barbarei entgegensegelt.«
Thea Dorn
Dirk Skiba
Franzobel, geboren 1967, ist einer der populärsten und polarisierendsten österreichischen Schriftsteller. Er erhielt u. a. 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 2017 den Nicolas-Born-Preis.