
Das menschliche Verhältnis zur Technik ist von einer bedenklichen Schieflage geprägt: Menschen erscheinen als Mängelwesen, die unnötige Fehler machen und Dummheiten begehen, während ihre Maschinen und Technologien als Überwinder ihrer Schwächen gefeiert werden. Martina Heßler erzählt die beeindruckende Geschichte dieses wirkmächtigen Gedankens, in dem sich die menschliche Fehlbarkeit hartnäckig mit technologischer Perfektion verbindet: von Automaten in frühen Fabriken über Sicherheitsgurte, Lügendetektoren und nette Roboter bis zu Computern als Präsidentschaftskandidaten und zur Cyborg-Reparatur.
»Achtzig Jahre währt jetzt die Ära menschlicher Überforderung vor der Technik: Seit der Atombombe kann man sich keine Fehler mehr erlauben, doch Menschen sind fehlbar – ›Mängelwesen‹, wie es Arnold Gehlen nannte. Martina Heßler verfolgt in ihrer faszinierenden Kulturgeschichtsschreibung die Genese unseres labilen Selbstverständnisses im Kontrast zu einer immer vielversprechender erscheinenden Technik, die aber in ihrer Ausprägung als KI nun selbst enttäuschend fehleranfällig wird.«
Die Jury
Die Jury 2025
2025 stellen sich erneut Andreas Platthaus (verantwortlicher Redakteur für Literatur und literarisches Leben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Cornelius Pollmer (Leiter des Leipziger Büros der ZEIT) und Marie Schoeß (Autorin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk) der Herausforderung, live auf der Bühen der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz über das beste Sachbuch und den besten Roman des Jahres zu diskutieren. Nach Andreas Platthaus 2023 und Cornelius Pollmer im vergangenen Jahr übernimmt diesmal Marie Schoeß den Vorsitz.