Bayerischer Buchpreis 2020 geht an Ulrike Draesner und Jens Malte Fischer
Der Bayerischen Buchpreis 2020 wurde Ulrike Draesner für ihren Roman „Schwitters“ in der Kategorie Belletristik sowie Jens Malte Fischer für sein Buch „Karl Kraus“ in der Kategorie Sachbuch verliehen.
Ausgezeichnet wurde zudem Harald Lesch von Ministerpräsident Markus Söder mit dem »Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten«. Erstmals wurde auch der Bayern 2-Publikumspreis vergeben. Er ging an das Buch „Die Bagage“ von Monika Helfer.
Nach zwei halbstündigen Diskussionsrunden entschied die Jury heute Abend live auf der Bühne der Allerheiligen-Hofkirche in München, den Roman „Schwitters“ von Ulrike Draesner sowie das Sachbuch „Karl Kraus“ von Jens Malte Fischer als beste Bücher des Jahres mit dem Bayerischen Buchpreis 2020 auszuzeichnen. Die Jurymitglieder Sonja Zekri, Feuilletonkorrespondentin der Süddeutschen Zeitung in Berlin, Rainer Moritz, Leiter des Literaturhauses Hamburg, und Knut Cordsen, Kulturredakteur des Bayerischen Rundfunks, hielten engagierte Plädoyers für die einzelnen Bücher und erörterten die Auswahl der gekürten Titel auf höchstem Niveau.
„Jens Malte Fischer würdigt in seiner umfassenden Biografie „Karl Kraus. Der Widersprecher“ einen streitbaren, auch polemischen Intellektuellen und Sprachkritiker, dessen Widersprüche auch die Widersprüche seiner Zeit waren. Fischer entfaltet das Panorama einer Epoche, deren Themen tief in die Gegenwart reichen. Ulrike Draesner begleitet in ihrem biografischen Roman „Schwitters“ den Künstler Kurt Schwitters ins Exil nach Norwegen und England. Mit einer ganz eigenen, hochmusikalischen Sprache beschreibt sie den Kampf des Künstlers gegen das Verstummen“, so die Begründung der Jury.
Die beiden preisgekrönten AutorInnen erhalten jeweils 10.000 Euro sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan. Die Jury-Debatte über die sechs im Finale stehenden Romane und Sachbücher wurde live im Radio auf Bayern 2 übertragen.
Nominiert für den Bayerischen Buchpreis waren in der Kategorie Belletristik neben „Schwitters“ von Ulrike Draesner die Romane „Aus der Zuckerfabrik“ von Dorothee Elmiger und „Die Unschärfe der Welt“ von Iris Wolff. In der Kategorie Sachbuch standen neben „Karl Kraus“ von Jens-Malte Fischer die Bücher „Gegenwartsbewältigung“ von Max Czollek und „Demokratie“ von Hedwig Richter im Finale.
Den »Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten« erhielt Harald Lesch. Ministerpräsident Dr. Markus Söder sagte in seiner Laudatio: „Professor Harald Lesch ist ein herausragender Wissensvermittler und Bestsellerautor. Seine Bücher zeugen von seiner ungeheuren Erklärkraft und geben seine Faszination unmittelbar an die Leser weiter. Professor Leschs Bücher sind mehr als nur Wissenschaft: Sie sind auch ein Appell für eine wache und engagierte Gesellschaft, und weisen auf die Verantwortung der Menschen etwa beim Klimawandel oder dem Thema Bildung hin. Mit seiner mutigen, fundierten und engagierten Stimme ist Professor Lesch ein Vorbild und wichtiger Streiter für die Zukunft der Menschheit und des Planeten.“
Michael Then, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern und damit Gastgeber des Abends, kommentiert: „Der Bayerische Buchpreis hat wieder einmal mehr gezeigt, welche Vielseitigkeit und Bandbreite die Buchwelt bereit hält. Wir freuen uns sehr, dass wir die lebendige, anregende Diskussion als Live-Veranstaltung durchführen konnten. Dass wir in diesem Jahr durch den Bayern 2-Publikumspreis auch noch die Leserinnen und Leser direkt einbinden konnten, ist eine wunderbare Erweiterung des Preises.“
In den vergangenen Wochen konnten sich alle Interessierten an der Wahl ihres Lieblingsbuchs beim Bayern 2-Publikumspreis beteiligen. Zur Auswahl standen fünf Titel, allesamt Bestseller in den bayerischen Buchhandlungen im Jahr 2020. Eindeutiger Sieger wurde das Buch „Die Bagage“ von Monika Helfer. Nominiert waren neben dem Roman von Monika Helfer „Bretonische Spezialitäten“ von Jean-Luc Bannalec, „Unsere Welt neu denken“ von Maja Göpel, „Trotzdem“ von Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge sowie „Stern 111“ von Lutz Seiler. „Wir wollen die Menschen für Bücher begeistern – deshalb freut es uns sehr, dass sich viele passionierte Leserinnen und Leser am ersten Bayern 2-Publikumspreis beteiligt haben. Allen Gewinnerinnen und Gewinnern herzlichen Glückwunsch! Der BR bleibt ein starker Partner der Kultur und wir hoffen alle auf einen Buchpreis mit Publikum im nächsten Jahr“, so Dr. Reinhard Scolik, Programmdirektor Kultur des Bayerischen Rundfunks.
Der Bayerische Buchpreis wird in diesem Jahr zum siebten Mal vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels - Landesverband Bayern vergeben. Gefördert wird er von der Bayerischen Staatskanzlei. Weiterhin wird der Bayerische Buchpreis unterstützt von Bayern 2 als Medienpartner und gefördert von der ZEIT Verlagsgruppe, dem PS-Sparen der bayerischen Sparkassen sowie dem Verein zur Leseförderung. Der Bayern 2-Publikumspreis wird unterstützt von den bayerischen Sparkassen.
Weitere Informationen unter: www.bayerischer-buchpreis.de (dort finden Sie auch die Pressemappe mit weiteren Informationen zu den diesjährigen nominierten Titeln) und www.facebook.com/BayerischerBuchpreis.
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